Deutsche Airlines seit 1955
Am 1. April 1955 nahm die Lufthansa den Linienflugverkehr zwischen Hamburg und München auf. Deutschland hatte seine Lufthoheit wiedererlangt. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurde eine Anzahl von Fluggesellschaften gegründet. Einige mit klangvollem Namen, aber kurzem Bestand. Nachfolgend habe ich versucht einige Daten zusammenzutragen. In der Auflistung sind die heute operierenden Airlines hell hinterlegt. (Stand 2.2005)

Fluggesellschaften Aer - Cit Con - Ger Had - Ltu Nür - Wdl Home

HADAG AIR 
1974-1983 Hamburg  
Die HADAG AIR wurde von der Hamburger Dampfschiffahrts AG (Hadag), einer Reederei die Fährbetrieb im Hamburger Hafen betrieb und im sich Besitz der Hansestadt Hamburg befand, gegründet. Die Gesellschaft betrieb Seebäderflugverkehr aber auch andere Charterdienste. 1983 wurde die HADAG AIR verkauft, ein Teil der Maschinen wurde fortan von HOLIDAY EXPRESS betrieben.

HAMBURG AIRLINES    ex-lc: HX/HAS   ex-cs: HAMBURG AIR
1988-1997 Hamburg  
BAe 146
Werbekarte der ehemaligen Hamburg Airlines
Die HAMBURG AIRLINES wurde von dem Hamburger Hotelier und Gastronomen Block gegründet. Sie ging aus der ehemaligen Seebäder-Fluggesellschaft HOLIDAY EXPRESS hervor. Die ursprünglichen D 228 wurden bereits 1989 durch Dash 8 ersetzt. Der auf Wachstum ausgerichtete Kurs scheint jedoch nicht die angestrebten Erträge gebracht zu haben. 1992 wurde HAMBURG AIRLINES von der SAARLAND AIRLINES AG übernommen. Mit dem Konkurs der SAARLAND AIRLINES Ende 1993 mußte auch die HAMBURG AIRLINES Vergleichsantrag stellen. Als HAMBURG AIRLINES GmbH wurde sie neugegründet. Strecken, Gerät und Personal der alten Gesellschaft wurden übernommen. Neue BAe 146 wurden geleast. Mangelnde Wirtschaftlichkeit, das Stagnieren der Verhandlungen um die Mitgliedschaft im Team Lufthansa u.a. führten dazu, dass der Flugbetrieb Ende 1997 eingestellt wurde.

HAMBURG INTERNATIONAL   lc: 4R/HHI   
1998 Hamburg www.hamburg-international.de
B 737
B 737 der Hamburg International am 21.7.01 auf Fuerteventura
Im April 1999 hat die neugegründete HAMBURG INTERNATIONAL den Flugbetrieb aufgenommen. Zehn der Beschäftigten sind ehemalige Mitarbeitern der HAMBURG AIRLINES, die 1997 ihren Betrieb einstellte. Mit geleasten Boeing B 737-700 fliegt HAMBURG INTERNATIONAL Charter für zahlreiche Reiseveranstalter wie Neckermann, TUI, Alltours u.a. von verschiedenen, auch regionalen deutschen Flughäfen. Die Vereinten Nationen ernannten HAMBURG INTERNATIONAL zur offiziellen Fluggesellschaft des Kosovo, so verbindet die Airline Pristina mit mehreren deutschen Flughäfen und betreibt eine Maschine in KOSOVA AIRLINES Lackierung. Im Jahr 2005 operiert HAMBURG INTERNATIONAL mit sechs B 737-700.
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HAPAG Lloyd Flug   lc: HF/HLF   cs: HAPAG LLOYD
1972 Hannover www.hlf.de
A 310
A 310 der Hapag Lloyd in Hannover
Die traditionsreiche deutsche Reederei Hapag Lloyd gründete 1972 die gleichnamige Fluggesellschaft. Der Flugbetrieb wurde 1973 aufgenommen. 1978 erfolgte eine deutliche Erweiterung der Flotte durch Übernahme der Bavaria-Germanair. Heute besteht die Flotte aus Boeing 737-800 und Airbus A310. Hapag Lloyd besitzt eine eigene Werft in Hannover. Geflogen wird ab allen Flughäfen Deutschlands, überwiegend für Reiseveranstalter der TUI-Gruppe. Seit Ende 2001 wird die HAPAG LLOYD-Flotte nach und nach in das Erscheinungsbild der "World of TUI" umlackiert. Bis auf die Aufschrift HAPAG LLOYD erscheinen die Maschinen damit wie die der BRITANNIA UK und -Nordic (Beide wie HAPAG LLOYD 100% Töchter der Preussag). Die Airbus A310 sollen nun allerdings ausgemustert werden und durch weitere Boeing 737-800 ersetzt werden. 
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HAPAG LLOYD EXPRESS    cs: GERMANIA
2002 Köln/Bonn www.hlx.com
B 737
B 737 der Hapag Lloyd Express in Köln/Bonn
HAPAG-LLOYD EXPRESS ist eine 100% Tochtergesellschaft der TUI. Der Low Cost Carrier nahm am 3.12.2002 seinen Flugbetrieb mit zunächst vier B 737-700, die markant im Look New Yorker Taxis lackiert sind, auf. Die ersten Maschinen und deren Besatzung werden von der GERMANIA Fluggesellschaft bereitgestellt. Von Köln/Bonn aus werden sowohl innerdeutsche als auch europäische Ziele bedient. Neben Köln/Bonn betreibt HLX auch einen Hub in Stuttgart. Neben den geleasten B737-700 setzt HLX nun eigene B737-500 ein. Im Sommer 2005 soll die Flotte um zwei von Germania in HLX Lackierung betriebene Fokker 100 ergänzt werden.
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HOLIDAY EXPRESS
1984-1987 Hamburg  
HOLIDAY EXPRESS entstand als Nachfolgegesellschaft der HADAG AIR. Ab 1984 betrieb die Gesellschaft den Seebäderflugverkehr von Hamburg und Dortmund nach Westerland/Sylt. 1987 wurde der Flugbetrieb eingestellt. HOLIDAY EXPRESS wurde verkauft und ging in HAMBURG AIRLINES auf.

INTERCONDOR
1990 Berlin  
B 757
Werbekarte der geplanten Gesellschaft InterCondor
Mit dem Fall der innerdeutschen Grenze nahmen die westdeutsche LUFTHANSA-Tochter
CONDOR und die ostdeutsche INTERFLUG Verhandlungen zur Gründung einer gemeinsamen Chartergesellschaft auf. Die INTERCONDOR sollte von Berlin-Schönefeld Charter in die Karibik, zu den kanarischen Inseln und anderen Fernzielen fliegen. Das Fluggerät sollte die CONDOR das Personal durch die INTERFLUG gestellt werden. Die deutsche Wiedervereinigung überholte die Planungen, INTERFLUG wurde liquidiert, CONDOR operiert seitdem auch in den neuen Bundesländern.


INTERFLUG   ex-lc: IF/IFL   ex-cs: INTERFLUG
1955-1990 Berlin-Schönefeld  
TU 134
Werbekarte der ehemaligen Interflug
Praktisch zeitgleich mit der Aufnahme des Flugbetriebes durch die DEUTSCHE LUFTHANSA AG im Westen Deutschlands wurde auch in der DDR eine Fluggesellschaft mit dem Namen VEB DEUTSCHE LUFTHANSA gegründet. Von Berlin-Schönefeld aus wurden Strecken in die Sowjetunion und zu anderen östlichen Nachbarn beflogen. Als man begann auch westliche Strecken zu befliegen kam es zum Konflikt mit der DEUTSCHEN LUFTHANSA AG. Als Folge stellte 1963 die ostdeutsche Lufthansa ihren Flugbetrieb ein und übertrug ihre Aktivitäten der ursprünglichen Chartertochter INTERFLUG. Als Flugzeuge wurden Maschinen sowjetischer Bauart eingesetzt. Ursprünglich flog man mit der Kenung DM-... später mit der Länderkennung DDR-... Im Rahmen der Flottenerneuerung setzte die INTERFLUG ab 1989 auch drei Airbus A 310-200 ein. Mit der deutschen Wiedervereinigung wurde die INTERFLUG von der Berliner Treuhandgesellschaft übernommen. Der Flugbetrieb wurde 1990 eingestellt. Pläne von BRITISH AIRWAYS, aber auch AERO LLOYD die INTERFLUG zu übernehmen scheiterten, die Gesellschaft wurde liquidiert. Die drei A310 fliegen zur Zeit noch bei der Flugbereitschaft der deutschen Luftwaffe.

IFG Interregional Fluggesellschaft
1967-1974 Düsseldorf  
1967 gründete LTU die Tochtergesellschaft IFG mit der man regionalen Linienverkehr auf Strecken von Düsseldorf nach Bremen, Hannover, Saarbrücken zeitweise auch Frankfurt, Stuttgart usw. betrieb. Eingesetzt wurden Maschinen vom Typ Fokker F.27 und Aaerospatiale Nord 262. Im Januar 1974 wurde der Flugbetrieb eingestellt.

INTEROT AIRWAYS   ex-lc: IQ/IRT   ex-cs: INTEROT
1980 - 1996 Augsburg  
Dash 8
Werbekarte der ehemaligen Interot Airways
INTEROT AIRWAYS wurde als INTEROT AIR SERVICE gegründet. Das Tochterunternehmen der Spedition Interot nahm den Flugbetrieb 1987 auf der Strecke Augsburg-Hamburg auf. Die regionalen Liniendienste wurden in den Folgejahren erweitert. 1996 wurde die Gesellschaft in AUGSBURG AIRWAYS umbenannt.

JETAIR
1982-1985 München  
B 727
Werbekarte der ehemaligen Jetair
Die JETAIR war die Gründung zweier Flugkapitäne. Die Finanzierung der Gesellschaft erfolgte durch Kleinaktionäre und Einlagen von Mitarbeitern, die am Gewinn beteiligt werden sollten. Charterziele waren die traditionellen Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer. Im Herbst 1984 wurde der Flugbetrieb mit zwei B727-100 aufgenommen, doch bereits ein Jahr später wurde der Flugbetrieb eingestellt. Die Kosten überstiegen die Erträge. JETAIR ging in Konkurs.

KHD Karl Herfurtner Düsseldorf
1956-1958 Düsseldorf  
Die Fluggesellschaft Karl Herfurtner Düsseldorf wurde vom gleichnamigen Busunternehmer gegründet. Die Gesellschaft operierte mit fünf Vickers Viking und zwei Douglas DC4 vornehmlich für den Reiseveranstalter Dr. Tigges. 1957 geriet die Gesellschaft nach einem Absturz in Düsseldorf in finanzielle Schwierigkeiten. Die Aeropa Flugreisen Gesellschaft beteiligte sich am Unternehmen, das in TRANSAVIA umbenannt wurde.

LGW Luftfahrtgesellschaft Walter   lc: HE/LGW   cs: WALTER
1980 Dortmund www.lgw.de
DO 228
Dornier 228 der LGW am 5.4.2002 in Dortmund
Die LGW betreibt mit einer kleinen Flotte Dornier 228 Seebäderflugdienste und Linienflüge innerhalb Deutschlands. Die Flotte besteht derzeit aus fünf Do228-200 und einer Do228-100. Die Do228 wurden alle in den frühen '80er Jahren gebaut und später gebraucht übernommen.
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LUFTHANSA   lc: LH/DLH   cs: LUFTHANSA
1954 Frankfurt/ Berlin/ Köln/ Hamburg/ München www.lufthansa.com
B 747
B 747-400 der Lufthansa am 28.7.2002 in Frankfurt
Der Name geht zurück auf die Gründung der Deutschen Luft Hansa als Zusammenschluß der Deutschen Aero Lloyd und der Junkers Luftverkehr im Jahre 1926. Auch das Lufthansa-Logo, der Kranich, wurde durch Einbringen der Deutschen Luftreederei in den Zusammenschluß übernommen. Mit Ende des Zweiten Weltkrieges mußte der Dienst eingestellt werden.
1953 wurde eine neue Gesellschaft die Luftag gegründet, doch erst mit der Wiedererlangung der deutschen Lufthoheit im Jahre 1955 wurde es möglich den Inlandsflugverkehr, jetzt unter dem Traditionsnamen Deutsche Lufthansa, wiederaufzunehmen. Ursprünglich mit Mehrheitsanteil im Staatsbesitz, ist die DEUTSCHE LUFTHANSA AG seit 1997 voll privatisiert. Sowohl nach dem Fluggastaufkommen, wie auch nach dem Streckennetz mit nahezu 200 Zielen, gehört die DEUTSCHE LUFTHANSA mit ihren diversen Beteiligungen heute zu den 10 größten Fluggesellschaften weltweit.
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LUFTHANSA CARGO  lc: LH/GEC  cs: LUFTHANSA CARGO
1977 Frankfurt www.lufthansa-cargo.com
B 747
B 747 der Lufthansa Cargo am 31.8.02 in Frankfurt
1992 wird die Als GERMAN CARGO operierende Frachtabteilung der LUFTHANSA in LUFTHANSA CARGO umbenannt und erhält das Erscheinungsbild der Lufthansa. Seit 1995 ist die LUFTHANSA CARGO als 100% Tochter der LUFTHANSA ein vollständig eigenständiges Unternehmen. In 2004 operiert die Gesellschaft mit 14 MD-11F und 8 B 747-230F. Das Streckennetz der LUFTHANSA CARGO deckt alle Kontinente der Erde ab. Transportiert wird jede Art von Fracht. Eine Spezialität der LUFTHANSA CARGO sind Tiertransporte. Im Jahr 2005 möchte LUFTHANSA CARGO die letzten B747 ausmustern und die Flotte um weitere MD-11F ergänzen, so dass eine reine MD-11F Flotte betrieben wird.
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LUFTHANSA Cityline   lc: CL/CLH   cs: HANSALINE
1992 Köln/München www.lhcityline.com
CRJ 100
CRJ 100 der Lufthansa Cityline am 1.5.2001 in Düsseldorf
Die LUFTHANSA Cityline ging aus der Firmengruppe OLT (Ostfriesische Lufttransportgesellschaft, 1958 gegründet) und DLT (Deutsche Lufttransport-Gesellschaft, 1974 gegründet) hervor. Seit 1978 besaß die LUFTHANSA Anteile an der DLT. Mit dem Ausbau der DLT wurde der LUFTHANSA Gesellschaftsanteil gesteigert. 1992 wurde der Name LUFTHANSA Cityline eingeführt. LUFTHANSA Cityline ist heute eine 100% Tochter der LH und eine der führenden Regionalfluggesellschaften Europas. Inzwischen wurden Teile der aus CRJ 100/200, CRJ700 und Avro RJ 85 bestehenden Flotte mit LUFTHANSA REGIONAL Titeln versehen.
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LTS / LTU Süd   ex-lc: LTS   ex-cs:LTS
1984-1995 München  
B 757
Werbekarte der ehemaligen LTS
Die LTS Lufttransport Süd wurde 1983 als Tochterunternehmen der LTU gegründet. Der Flugbetrieb wurde 1984 mit Jets vom Typ B757-200 in weißblauer Lackierung aufgenommen. 1990 erfolgte die Umbenennung in LTU Süd, die Flotte erhielt die rote Farbgebung der LTU Muttergesellschaft. 1997 wurde die Flotte der LTU Süd in die Muttergesellschaft integriert.

LTU International Airways    lc: LT/LTU   cs: LTU
1955 Düsseldorf www.ltu.de
A 330
A 330 der LTU am 21.1.01 in Düsseldorf
LTU wurde 1955 als Luft Transport Union gegründet. Ab 1969 wurden Jets eingesetzt. Für den Erfolg der LTU steht vor allem die Lockheed TriStar. Die erste TriStar wurde 1973 übernommen, ehe 1996 die endgültige Ausmusterung erfolgte. Seit 1990 ist die LTU neben dem Charterverkehr auf einigen Strecken als Linienfluggesellschaft tätig. 1996 wurde LTU Süd in die Muttergesellschaft integriert, die Flugzeuge besitzen seit dem ein einheitliches Erscheinungsbild. LTU ist einer der größten deutschen Charterflieger. 2001/2002  lief  ein Flottenerneuerungsprogramm, durch das alle Boeing's ausgemustert und durch A320/A321 und A330 ersetzt wurden. Im Jahr 2004 gründete LTU die Tochtergesellschaft LTU AUSTRIA, die derzeit über einen Airbus A320 verfügt.
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Fluggesellschaften Aer - Cit Con - Ger Had - Ltu Nür - Wdl Home